Am vergangenen Wochenende waren wir wieder mit unseren Sammelteams in Bochum unterwegs: Schauspielhaus, Bermudadreieck, Riemker Markt, Wochenmarkt am Hauptbahnhof, Radweg „Rheinischer Esel“, Springorumtrasse, Erzbahntrasse… Mehr als 800 Unterschriften kamen zusammen. Mit allen Listen und Rückmeldungen, die in der vergangenen Woche bei uns eingegangen sind, haben – nach knapp 3 Wochen aktivem Sammeln – insgesamt nun schon über 3000 Bochumer:innen unterschrieben. Und die Sammelstände haben noch einen weiteren schönen Effekt: Wir kommen mit vielen verschiedenen Menschen zum Thema Radverkehr ins Gespräch. Es gehört zu den motivierensten Momenten in der Kampagne, wenn Leute sich freuen, dass „endlich was passiert“ (wie es dann häufig heißt) in Richtung fahrradfreundliche Stadt. Und das kommt oft vor!
Eva Kröll vom Sammelteam am Wochenmarkt, berichtet von Samstag dort: „Alle haben sich positiv zu unserem Vorhaben ausgesprochen und viele haben unterstrichen, wie notwendig es ist, dass etwas verändert wird. Vor allem viele ältere Menschen, die sich oftmals unsicher fühlen im Straßenverkehr oder Eltern mit Kindern.“ RadEntscheid-Mitstreiter Martin Kreysern war in der Innenstadt unterwegs: „Im Bermuda3eck kamen wir mit vielen Menschen in Kontakt. Nicht jede Ansprache führte zum Erfolg, doch viele unterschrieben sehr gerne, dazu kamen mutmachende Worte von Besucher:innen aus umliegenden Städten, die sich auch dort bessere Radwege wünschen.“
Auf der Springorumtrasse war am Sonntag soviel los, dass sich zum Teil Warteschlangen vor dem Infostand bildeten. Die meisten Radfahrer:innen und auch Spaziergänger:innen konnten hier leicht zu einem kurzen Stopp bewegt werden. Häufig brauchte es gar nicht viel der Vorrede, die erste Reaktion von Vielen lautete sinngemäß „Ich fahre jeden Tag mit dem Rad, ich weiß, worum es geht.“ Einige waren sogar enttäuscht, wenn sie nicht unterschreiben konnten, weil sie ihren Wohnsitz nicht in Bochum haben. Viele machten ihren Ärger über die Radverkehrssituation in Bochum Luft, einige berichteten von eigenen Erfahrungen mit täglichen Gefahrenstellen und sogar schweren Unfällen. Am häufigsten wurde in den Gesprächen thematisiert: der Mangel an Radwegen auf den Hauptverkehrsstraßen, gefährliche Rechtsabbieger-Situationen, Konflikte wegen fehlender Trennung von Rad- und Fußwegen, zugeparkte Fahrradwege, Gefahren durch ungesicherte Ausfahrten, Unfälle und Beinahe-Unfälle weil die Vorfahrt genommen wurde. Die Gespräche endeten oft mit dem Satz: „Danke, dass ihr euch um das Thema kümmert!“ oder „Danke für euer Engagement!“
Insgesamt haben wir die Stimmung auf den Trassen und Marktplätzen so erlebt: Es muss sich dringend etwas ändern und es darf nicht wieder 20 Jahre dauern!
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Die Sammelaktionen gehen an den nächsten Wochenenden an verschiedenen Orten der Stadt weiter: Wir brauchen noch Mitsammler:innen! Wenn du eins unserer Sammelteams verstärken willst, schreib gern eine Email an: info@radentscheid-bochum.de. Wenn du auf eigene Faust sammeln willst, druck dir einfach unsere Liste aus und los geht’s!